UX Writing: Warum Mikrotexte über den Erfolg deiner User Experience entscheiden
Wenn wir an gutes UX Design denken, kommen uns oft klare Interfaces, intuitive Navigation oder schöne visuelle Hierarchien in den Sinn. Doch ein oft unterschätzter Bestandteil, der maßgeblich zur Nutzererfahrung beiträgt, sind die Mikrotexte – kleine Textbausteine wie Buttons, Hinweise, Fehlermeldungen oder Onboarding-Texte. Genau hier setzt UX Writing an.
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Was ist UX Writing?
UX Writing bezeichnet das Verfassen klarer, hilfreicher und konsistenter Texte innerhalb digitaler Produkte, mit dem Ziel, Nutzer:innen durch eine Anwendung zu führen und ihre Bedürfnisse möglichst reibungslos zu erfüllen. Es geht also nicht um Marketing oder emotionale Werbung, sondern um präzise Kommunikation im Kontext der Nutzung.
Warum Mikrotexte so wichtig sind
Mikrotexte erscheinen unscheinbar – doch sie haben eine enorme Wirkung. Sie helfen Nutzer:innen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, senken Frustration, schaffen Vertrauen und steigern letztlich die Conversion. Beispiele:
Ein klar formulierter Button wie „Kostenlos testen“ statt „Los geht’s“ kann Vertrauen schaffen.
Eine empathische Fehlermeldung wie „Ups, da ist etwas schiefgelaufen – bitte versuch’s gleich nochmal“ wirkt weniger abschreckend als „Fehler 403“.
Ein kurzer Fortschritts-Hinweis wie „Nur noch ein Schritt bis zur Anmeldung“ motiviert zum Weitermachen.
Best Practices für gutes UX Writing
Klarheit vor Kreativität
Der Text soll verstanden werden – und zwar sofort. Statt „Let’s do it“ lieber „Registrieren“.
Konsistenz in Sprache und Tonalität
Wenn du in der gesamten Anwendung duzt, bleib dabei. Eine einheitliche Tonalität schafft Vertrauen.
Nutzerzentrierung
Was will die Nutzer:in gerade wissen oder tun? Schreib Texte aus ihrer Perspektive.
Aktive Sprache verwenden
„Passwort ändern“ ist klarer als „Das Passwort kann geändert werden“.
Kontext beachten
Ein Text funktioniert nur, wenn er zur Situation passt – etwa beim Checkout anders als beim Onboarding.
UX Writing und UX Design: Ein Team
Gutes UX Writing entsteht nicht isoliert. Es sollte von Anfang an Teil des Designprozesses sein. Texte und Interface müssen zusammenspielen, um eine intuitive, reibungslose Nutzerführung zu ermöglichen. Idealerweise arbeiten UX Writer:innen eng mit Designer:innen, Entwickler:innen und Product Ownern zusammen.
Beispiele aus der Praxis
Spotify nutzt kurze, klare und freundliche Texte, z. B. „Sag uns, was du magst“ beim Musik-Setup.
Google Maps zeigt, wie wichtig kontextbezogene Hinweise sind – z. B. „Noch 5 Minuten bis zum Ziel“.
Slack kombiniert klare Anweisungen mit einem humorvollen, aber konsistenten Ton – perfekt für ihre Zielgruppe.
Fazit: Der Ton macht die Experience
UX Writing ist kein Nice-to-have, sondern ein zentrales Element jeder gelungenen User Experience. Wer Mikrotexte bewusst gestaltet, verbessert nicht nur die Usability, sondern stärkt auch Markenwahrnehmung und Nutzerbindung. Investiere also nicht nur in gutes Design – sondern auch in gute Worte.
Tipp zum Schluss: Teste verschiedene Mikrotexte mit echten Nutzer:innen. Schon kleine Änderungen können große Wirkungen haben.