Conversational Design: Chatbots, aber richtig

In einer digitalen Welt, in der Nutzer:innen schnelle Antworten erwarten, gewinnen Chatbots und andere Conversational Interfaces immer mehr an Bedeutung. Doch ein Chatbot ist nicht automatisch ein gutes Nutzererlebnis. Conversational Design ist die Kunst, Gespräche so zu gestalten, dass sie intuitiv, effizient und angenehm für die Nutzer:innen sind.

Digitalagentur | Expertin für UX | Marta
Marta Del Re  |  23.9.2025
Laptop zeigt einen Chatbot-Roboter, Symbol für Conversational Design und digitale Kommunikation.

Was ist Conversational Design?

Conversational Design (oder Gesprächsdesign) beschäftigt sich damit, wie Nutzer:innen mit Maschinen interagieren. Ziel ist es, Interfaces zu schaffen, die wie natürliche Gespräche wirken. Dabei geht es nicht nur um die Technologie, sondern um Psychologie, Sprache und Kontext.

Ein gutes Conversational Interface ist:

  • Klar und verständlich – die Antworten sind präzise und vermeiden Fachjargon.

  • Kontextbewusst – der Bot merkt sich frühere Informationen, um unnötige Wiederholungen zu vermeiden.

  • Fehlerverzeihend – der Bot kann Missverständnisse erkennen und Nutzer:innen sanft korrigieren.

  • Persönlich, aber nicht aufdringlich – ein konsistenter Tonfall, der zur Marke passt.

Die wichtigsten Prinzipien des Conversational Designs

  1. Definiere klare Ziele

    Bevor du mit dem Schreiben von Dialogen beginnst, solltest du wissen, welche Aufgaben der Chatbot erledigen soll. Ist er ein Kundenservice-Tool, ein Produktberater oder ein interaktiver FAQ-Assistent?

  2. Kenne deine Nutzer:innen

    Je besser du deine Zielgruppe verstehst, desto natürlicher wirken die Dialoge. Überlege: Welche Sprache, welche Tonalität und welche Formulierungen passen zu deinen Nutzer:innen?

  3. Schreibe menschlich

    Auch wenn der Chatbot ein Programm ist, sollten die Antworten menschlich wirken. Kurze Sätze, klare Struktur und passende Emojis oder Humor können das Erlebnis verbessern – ohne albern zu wirken.

  4. Gestalte Fehler freundlich

    Missverständnisse passieren. Ein guter Bot erkennt, wenn Nutzer:innen nicht verstanden wurden, und bietet Hilfestellung oder alternative Wege an.

  5. Setze auf schnelle Erfolge

    Führe Nutzer:innen schrittweise zum Ziel, anstatt sie mit langen Dialogen zu überfordern. Jede Interaktion sollte einen klaren Nutzen haben.

  6. Testen, testen, testen

    Conversational Interfaces sollten laufend getestet und optimiert werden. Nutzerfeedback ist hier Gold wert.

Best Practices

  • Schneller Einstieg: Begrüße Nutzer:innen direkt und erkläre kurz, was der Bot kann.

  • Kontext speichern: Nutze Session-Daten, um Wiederholungen zu vermeiden.

  • Fallback-Strategien: Biete immer einen menschlichen Kontakt oder alternative Optionen an.

  • Tonfall anpassen: Unternehmensstil + Zielgruppe berücksichtigen.

  • Analytics nutzen: Verfolge, welche Dialoge funktionieren und welche abbrechen.

Fazit

Conversational Design ist mehr als Technologie – es ist Nutzerzentrierung in Reinform. Ein gut gestalteter Chatbot steigert die Zufriedenheit, reduziert Support-Aufwand und kann sogar die Conversion verbessern. Wer Chatbots richtig gestaltet, schafft nahtlose, effiziente und angenehme Nutzererlebnisse.

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