Content-First vs. Design-First: Was ist der bessere Ansatz?

Wenn es um die Entwicklung einer Website geht, stehen Teams oft vor einer entscheidenden Frage: Soll zuerst das Design stehen oder zuerst der Content? Beide Ansätze haben ihre Befürworter – und beide bringen Vor- und Nachteile mit sich. Doch welcher Weg führt langfristig zu einem besseren Nutzererlebnis?

Digitalagentur | Expertin für UX | Marta
Marta Del Re  |  17.9.2025
Personen planen eine App-Oberfläche mit Papierprototypen, Farbschema und UX-Design-Skizzen.

Was bedeutet „Content-First“?

Beim Content-First-Ansatz werden Texte, Bilder, Videos und Botschaften vor dem Layout entwickelt.

Die Idee: Nur wer weiß, was er sagen möchte, kann entscheiden, wie es gestaltet wird.

Vorteile:

  • Inhalte bestimmen die Struktur – kein „Füllen von Platzhaltern“.

  • Stärkere Fokussierung auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen.

  • Texte und Medien sind konsistent und auf die Customer Journey abgestimmt.

Herausforderungen:

  • Höherer Planungsaufwand zu Beginn.

  • Teams müssen früh sehr genau wissen, welche Botschaften sie vermitteln wollen.

Was bedeutet „Design-First“?

Beim Design-First-Ansatz entwickelt das Team zuerst Wireframes oder visuelle Layouts.

Texte und andere Inhalte werden später an das fertige Design angepasst.

Vorteile:

  • Schneller sichtbare Ergebnisse für Stakeholder.

  • Design kann als kreativer Rahmen inspirieren.

  • Gut geeignet für Projekte mit starker visueller Markenidentität.

Herausforderungen:

  • Content wird oft als Lückenfüller behandelt.

  • Gefahr, dass Texte künstlich gekürzt oder aufgebläht werden, um ins Layout zu passen.

  • Möglicherweise schlechtere User Experience, wenn Inhalte nicht im Zentrum stehen.

Content vs. Design: Wer sollte führen?

Die Wahrheit liegt – wie so oft – in der Mitte.

  • Bei Content-getriebenen Projekten (z. B. Wissensportale, Service-Websites, Blogs) ist der Content-First-Ansatz fast immer überlegen.

  • Bei ästhetisch geprägten Projekten (z. B. Branding-Seiten, Kampagnen, Portfolios) kann ein Design-First-Ansatz sinnvoller sein.

Am effektivsten ist jedoch ein iterativer Ansatz, bei dem Content- und Design-Teams eng zusammenarbeiten. So entsteht ein Gleichgewicht aus klaren Botschaften und ansprechender Gestaltung.

Fazit

Die Frage „Content-First oder Design-First?“ ist weniger ein Entweder-oder, sondern vielmehr eine Frage der Prioritäten. Wer Nutzer:innen ernst nimmt, kommt um die Erkenntnis nicht herum: Ohne relevanten Content gibt es keine gute UX.

Design macht Content sichtbar – aber Content macht Design sinnvoll.

Kontakt